Geschrieben im Februar 2017

Man sieht da so allerlei auf YouTube, wenn man sehnsüchtig auf seinen Welpen wartet. Man sieht Leyla, den Star, deren Leben wir seit einigen Jahren verfolgen dürfen. Ihr Herrchen erzählt Geschichten mit der Kamera, unterlegt das mit peppiger Musiker, die aber schweigt und wunderbare Dialoge einfach stehen lässt, weil sie eben wunderbar sind.

Und dann gibt es die anderen. Die etwa, die einfach draufhalten, wie ihr Welpe das erste Mal in sein neues Zuhause kommt. Schon nach wenigen Sekunden junkst er und jault, weil ihm niemand beisteht bei der schwierigen Aufgabe. Mutter weg, Geschwister weg, eine neue Umgebung – alles ist für ihn fremd. Verzweifelt jault er sogar sein Spiegelbild an. Und die neusten Herrchen? Halten drauf und sich fern. Man sieht nur die Füsse.

Der arme Hund tut mir jetzt schon leid. Werden sie ihn immer so allein lassen, wenn er sie braucht? Oder ein anderer Film, der Züchter: Sieben Welpen auf einem abgesperrten Stück Beton. Sie balgen miteinander. Oder langweilen sich. Denn im Gehege ist nichts. Kein Stück Spielzeug. Nur lange Rinnsale, Welpenurin. Man ist beinahe froh, dass Youtube keinen Geruch überträgt. Und dann gibt es noch diese „awesome puppies” videos, in denen man schon beim Einladungs-Standbild sieht, dass hier wieder ein Tier vorgeführt wird, im besten Fall. Gequält, im schlechtesten. Eines, das wohl krank ist und sich auf jeden Fall nicht wehren kann. Man mag es sich nicht anschauen. Und trägt lieber seine Sehnsucht noch ein wenig spazieren, ohne Youtube-Unterstützung.