Geschrieben Anfang Mai 2017

Am Ende der Stunde gibt es Fragerunden. Nur eine Viertelstunde ist dafür eingeplant, aber wir quellen alle über. Der eine Hund bellt so viel. Der andere kann nicht stillsitzen. Und wie ist das mit dem Gassigehen? Nach zwei Stunden meldet sich unsere Lotte, in der Nacht nach drei. Der andere Hund ist nur einige Wochen älter, er hält auch schon tagsüber drei Stunden aus. Rosige Zeiten, die da auf uns zukommen. Wann endlich ist es soweit?

Wie kann sie sich beruhigen? Ich kann doch nicht immer diese merkwürdigen Ziemer, hinter denen sich Rinderpenisse (ja, genau!) verbergen, verfüttern. Wir sollen ihr Zeit geben, sie ist ja noch so klein. Und mehr als fünf oder zehn Minuten auf keinen Fall fordern in dem Alter.

Und was mache ich, dass sie nicht alles frisst? Wir lernen den Befehl „Tauschen“, sollen dem Tierchen etwas noch viel Spannenderes vor die Nase halten, wenn es die Nase im Müll an der Strasse hat. Aber wie geht das bei einem Labrador, der nichts anderes macht, als Fressen zu suchen? Es ist eine Vollzeitbeschäftigung. Mit unsicherem Ausgang.

An Nachmittag scheint keine Sonne mehr auf die Wiese auf den Nordhang. Durch und durch verfroren, aber voller neuer Erkenntnisse tapsen wir nach der Stunde den Hügel hinunter zum Bus. Lotte ist so erledigt, dass wir sie nur mit vielen guten Worten und auch ein paar Leckerchen zur Bushaltestelle locken können. Uns fragt keiner, aber uns täten ein paar Leckerchen jetzt auch gut.