Geschrieben im Mai 2017
Die Welpenschule findet heute auf einem kleinen, abgesperrten Terrain statt. Im Rund sind mehrere Stationen aufgebaut. Wir sollen lernen zu spielen. Da ist etwa ein Hundespielzeug aus Holz. Kleine Fächer sind mit Holzdeckeln abgesperrt, die der Hund mit der Nase verschieben muss, um ans Leckerchen zu kommen. Das hat Lotte schnell kapiert. Es sieht nicht so aus, als ob sich die Investition für uns lohnen würde. Im Gegenteil: Sie knabbert allzu gerne an den Holzkugeln herum. Dann gibt es Bälle, die wir ihr hinwerfen sollen, das hat sie schon zuhause gelernt. Das heisst: Muss ein Labrador wirklich das Apportieren lernen? Nein, das steckt ihm im Blut. Dann gibt es ein Bällebad, wie für die Kinder bei Ikea. Begeistert läuft Lotte darin herum und sucht das Leckerchen, sie will kaum wieder heraus aus dem Bad. Liebe Hundebesitzer, bitte holen Sie Ihren Labradorwelpen in der Spieleecke ab…
Und wieder Fragerunde: Was ist mit Quietschespielzeug? Ich berichte von der ersten und letzten Erfahrung, die Lotte damit gemacht hat. Wie sie, wenige Tagen erst bei uns, sich gerade ein wenig beruhigt hatte. Und wie ihr dann ein Besuch, der es gut mit ihr meinte, einen quietschenden Fussball mitbrachte. Begeistert sprang Lotte damit herum, merkte allmählich, dass nur ein Zubeissen das Ding quietschen lässt. Als der Besuch weg war, konnte ich wieder von vorne anfangen, ihr beizubringen, dass ich nicht gebissen werden möchte. Mein Quietschen, als sie zu fest zubiss, fand sie jetzt erstmal komisch. Den Instinkt, mit Beissen aufzuhören, wenn etwas quietscht, den sie mit ihren Geschwistern gelernt hatte, der war ihr verloren gegangen.
Aber Tennisbälle sind super, oder? Denkste! Denn in die, die Sportler benutzen, sind messerscharfe kleine Teilchen verarbeitet. Der Hund der Trainerin hat sich damit einen Reisszahn deutlich verkürzt. Seitdem bekommt auch ihr Hund nur noch Tennisbälle aus dem Hundeladen. Ja, tatsächlich: Auch Spielen muss man lernen.