Für Wanderungen in Deutschland ist die Outdooractive-App eine grossartige Sache: Man kann auf Karten Wanderungen suchen und sich dann pdfs ausdrucken, die man mitnehmen kann, falls man keine Lust hat, ständig aufs Handy zu schauen. In Notfällen ist es aber praktisch, dass man sich die GPS-Daten auch noch auf den Mapout-Account schicken lassen kann. Idiotensicher.

Die pdf versucht alles, dass der Notfall nicht eintritt: Genaue Karte mit eingezeichneter Route, Wanderzeit, Höhenunterschiede, Länge, Schwierigkeitsgrad und Beschreibung. Und eine genaue Aufteilung darüber, wie der Bodenuntergrund beschaffen ist. Das finde ich grossartig, weil ich auf ausgeschilderten Wanderwegen schon viel zu oft über Asphalt gelaufen bin, weil die Strasse als Wanderweg ausgeschildert ist und ich der Karte nicht immer entnehmen kann, dass sie eben eine Strasse ist. Meine Knie hassen das. Und seit ich mal bei Hitze mit den Fingern den Boden berührt habe, weiss ich, warum Lotte das auch nicht mag. Ich hätte mir die Finger beinahe verbrannt. (im Hitzesommer 2018 las ich sogar Tipps, Hunden aus diesen Gründen in der Stadt Schuhe anzuziehen…)

Die «Felsenstürmer-Tour im Schlüchttal» geht also, so erfährt man, 200 m über Asphalt, 3,1 Kilometer über Schotter, 2,9 Kilometer über Wanderweg, 1,1 Kilometer über Pfad und 400 Meter über Strasse (Wo der Unterschied ist zwischen Strasse und Asphalt weiss ich auch nicht recht). Das klingt nicht nur super, das ist super. Wir sind die Tour übrigens in umgekehrter Richtung gelaufen, das ging mit den Unterlagen und der Beschilderung problemlos.

Die Tour sei, heisst es, eine «Tour für Ruhesuchende. Am Schluss überrascht die Wanderung mit alpinem Flair». Naja. Das alpine Flair bietet ein «steiniger, steiler Felsenweg», der für uns Andersherum-Geher am Anfang kommt und wunderschön ist. Lotte pest glücklich die Steine hoch und den Weg wieder hinunter und beweist, dass sie ziemlich geländegängig ist. Dazwischen zieht sich aber auch eine feine Strecke auf einem Holzabtransportweg durch den Wald, auf schmalem Pfad geht es hinunter ins Schlüchttal, über den Allmutsteg und fast ein bisschen urwaldartig wieder hinauf, mit dicken Felsbrocken im dunklen Wald. Ein Traum bei Hitze. Oben eine Pferdeweide, ein Reiterhof. Und bald darauf eine Wiese, auf der Lotte die Schmetterlinge zu fangen versucht. Und wir sind glücklich, als wir in Aichen auch noch ein Restaurant finden, in dem wir zünftig zu Mittag essen. Am Ende geht es dann hinab auf Strasse zurück zum Parkplatz. (Aber eben nur, weil wir die Tour entgegen der Beschreibung gelaufen sind.)

 

Link zur Wanderung auf outdooractive.com

Route: Parkplatz in Witznau an der ehemaligen Säge. Aichen mit Gasthaus Löwen. Allmut. Schlüchttal. Allmuter Steg. Berau. (Schwedenfelsen – kleiner Abstecher). Rutloch. Witzeichenweg. Falkenstein. Witznau. Durchgehend beschildert.