Geschrieben im Januar 2017

Eine verwunschene Schneelandschaft. Hügel, Täler, Felder – alles tief verschneit. Vier Kantone treffen aufeinander: Aargau, Luzern, Solothurn und Bern. Und in der Mitte: der Labradorzüchter. Zwei Farben trafen sich auch auf seinem Gelände: ein gelber Vater und eine schwarze Mutter. Die Mutter hat sich durchgesetzt, Widerstand zwecklos: die Welpen schwarz, tiefschwarz. Keine Spur vom Vater, nicht in der Farbe jedenfalls. Und es sind auch nur drei. Drei sehr dicke Welpen. Zwei wogen über 600 Gramm. Bei der Hundefamilie mit sieben Welpen in der Box nebenan kam einer durch, der wog kaum ein Drittel soviel. Wer nicht mit fünf oder mehr Geschwistern teilen muss, bekommt eben mehr. Und der nimmt auch mehr. Die Folge: Die sieben Welpen sind dünner. Und viel agiler. Sie laufen schon, schwankend, aber immerhin. Die drei dicken nebenan schlafen nur. Und können ihre Körper auf den dünnen Beinchen nicht tragen. Darum werden sie noch dicker. Und bewegen sich noch weniger.
Welpen sind sehr goldig, sagt man. Stimmt schon. Aber wenn sie gerade zweieinhalb Wochen alt sind, dann geht es ihnen wie vielen Babys, von denen man objektiv sagen muss, dass sie ein bisschen hässlich sind. Verschrumpelt. Klein. Und eben total verpennt. Man muss sagen: Ein wenig langweilig. Mütter müssen das anders sehen, aber man muss auch mal die Wahrheit sagen dürfen.
Übrigens sind unter den drei Welpen zwei Weibchen und ein Männchen. Das Männchen jammert am meisten herum, wenn die Mutter nicht da ist. Und wenn sie da ist, trinkt es wie verrückt und schläft dann ein, ein Mutter-Hinterbein quer über dem Gesicht. Ein Mamasöhnchen, sagt die Züchterin. Später wird er vielleicht den grossen Helden markieren und von all dem nichts mehr wissen wollen. Aber bei Hunden ist ja alles anders.